Die „Fishbowl – Methode“

Die „Fishbowl-Methode“ ist in ihrer Form der Diskussionsführung im Plenum der Klasse zuzuordnen. Aufgrund ihrer runden Sitzordnung (ein Hufeisen ist als Alternative möglich) und den in der Mitte sitzenden Diskutierten hat die Methode ihren Namen erhalten.

Vor der Durchführung der Methode

Um eine Diskussion im Rahmen der Methode zu ermöglichen, ist es wichtig, dass vor der Durchführung dieser klare Arbeitsaufträge in der Klasse verteilt werden. Hierbei wird die Klasse in Kleingruppen aufgeteilt und jede dieser Gruppen bekommt ein anderes Thema zugeteilt, welches später in einer Diskussion gegenüber gestellt werden soll. Zum Beispiel vertritt je eine Gruppe ein anderes Land/eine andere Interessengruppe bei der Neuordnung Europas im Rahmen des Wiener Kongresses.

Die Kleingruppen erarbeiten im Rahmen der Gruppenphase ihre jeweiligen Positionen heraus und halten diese stichwortartig auf einem Zettel fest.

Die Durchführung der Methode

In der nun folgenden Diskussion sitzt je ein Vertreter der Kleingruppen in der Mitte eines Stuhlkreises, während die anderen Mitglieder der Klasse um diesen kleinen Kreis in der Mitte herumsitzen. Lediglich die Personen in der Mitte haben bei dieser Methode das Rederecht, während die im Kreis sitzenden Klassenkameraden dem geschehen folgen.

Graphische Darstellung der Methode.

Möchte einer der Beobachter des Geschehens das Wort ergreifen, gibt es hierfür verschiedene Möglichkeiten, dies zu ermöglichen:

  • in der Mitte des Kreises steht ein sogenannter „Gast-Stuhl“, auf welchem ein SchülerIn aus dem Außenkreis Platznehmen und mitdiskutieren kann. Nach Beendigung seiner Wortmeldung verlässt dieser wieder den Innenkreis und geht zurück auf seinen Platz.
  • eine weitere Möglichkeit der Mitdiskussion ist das Freimachen des Platzes in der Mitte des Kreises, um ein anderes Mitglieder der Gruppe zu Wort kommen zu lassen.
  • als letzte Möglichkeit bietet sich die Methode des „Abklopfens“ an. Hierbei wird ein Diskutierender in der Mitte leicht an der Schulter berührt und bekommt damit signalisiert, dass ein anderes Mitglied aus seiner Gruppe mit ihm tauschen möchte. Nach Beendigung seines aktuellen Diskussionspunktes wechseln die Mitglieder der Gruppe die Plätze und der Klassenkamerad aus dem Außenkreis nimmt nun die Position des Diskutierenden ein.

Die geführte Diskussion kann je nach bedarf von der Lehrkraft oder einem Mitglied der Klasse als Moderator geführt werden.

Wichtige Regeln für die Durchführung

  • der „Gast-Stuhl“ in der Mitte darf solange besetzt werden, bis der zu sagende Beitrag ausgeführt wurde.
  • die Teilnehmer im Inneren des Kreises dürfen diesen jederzeit verlassen. Kein SchülerIn wird dazu gezwungen, länger an der Diskussion teilzunehmen als er dies möchte.
  • nur die Teilnehmer an der Diskussion, welche im Inneren des Kreises sitzen, haben das Recht zu sprechen. Zwischenrufe oder Seitengespräche sind zu unterlassen.

Fazit

Bei Einhaltung aller Regeln bietet diese Methode der Diskussionsführung eine hohe Interaktivität innerhalb der Diskussion sowie eine geordnete Führung dieser, bei welcher jedes Mitglied der Klasse die Chance hat, etwas zur Diskussion beizutragen, wenn er dies möchte. Zudem haben hierbei auch schüchterne SchülerIn eine geringere Angst bei der Überwindung ihrer Ängste, als bei normalen Diskussionen, da sie wissen, dass sie den Kreis sofort wieder verlassen dürfen, wenn sie dies möchte.

Angaben zu den Bildern

  • Haeder-Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay
  • Graphik: Tarmo Toikkanen – Eigenes Werk, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=8974449

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