[Classroom-Management] Kampf der Titanen

Im August hatte ich meinen „Kampf der Titanen“ als Classroom-Management bereits einmal kurz vorgestellt und heute gibt es das komplette System als Abschied vor der kommenden Weihnachtspause von mir für euch.

Die Idee

Die Idee zum Projekt „Kampf der Titanen“ entstand eines Abends vor dem Fernseher beim Zippen durch Netflix. Als klassische Philologin und Historikerin fühlt man sich von antiken Filmen in der Regel besonders angezogen und so sah ihr mir den Film „Kampf der Titanen“ einmal an. Ich muss gestehen, besonders unterhaltsam fand ich den Film nicht, aber die Idee für den Unterricht auf der Basis dieses Films war geboren. Die Handlung des Films dreht sich um den Halbgott Perseus, welcher gegen Hades und für seinen Vater Zeus um die Weltherrschaft kämpft. Zum Zeitpunkt des Films stand ich vor der Aufgabe 10 Schüler*innen mit einem sehr heterogenen Lernstand optimal und individuell im Rahmen des Projekts „Brücken bauen“ zu fördern. Mir persönlich war es wichtig, in dieser Zeit das maximale aus jedem einzelnen Schüler*in herauszuholen und diese individuell zu fördern. Aus diesem Grund lag für mich die Anwendung eines Classroom-Managements auf der Hand, welches aber auch zugleich die Schüler*innen motivieren sollte. Mir gefiel die Rahmenhandlung des Films, dass verschiedene Parteien gegeneinander in einem Wettkampf angetreten sind. Aufgrund der großen Anzahl der Schüler*innen habe ich eine weitere Komponente hinzugefügt. So kämpften nicht nur Hades und Perseus gegeneinander, sondern es gab eine weitere, neutrale Komponente, die Menschen. Der Aufgabe war es, dass Gleichgewicht zwischen den beiden Parteien aufrecht zu erhalten.

Der Aufbau des Spiels

Das Spiel besteht aus Fähigkeitskarten und Pandorakarten. Alle Karten habe ich selbst entworfen und anschließend zur besseren Handhabung einzeln in der Größe einer Kreditkarte ausgedruckt und laminiert.

die einzelnen Teams

Die einzelnen Karten sind angelehnt an mythologische Figuren und sollen somit eine Nähe zum Stoff herstellen, aber auch die Neugierde der Schüler*innen wecken. Während der Durchführung konnte ich beobachten, wie sie die Karten neugierig studierten und gegeben falls die einzelnen Personen und Charaktere nochmals gesondert recherchierten. Bei den Fähigkeitskarten gibt es drei Abstufungen. Die stärkste Karte hat 70 Fähigkeitspunkte und die schwächste gerade einmal 20 Punkte. Durch das Kombinieren der Fähigkeitskarten mit den Karten der Pandora, können deren Fähigkeiten verstärkt werden. Auch ist es möglich mit Hilfe der Pandorakarten den Gegner zu schwächen.

Jedes Team besitzt eigene Fähigkeitskarten, welche farblich gekennzeichnet und in ihrer Symbolik unterschiedlich sind, sich aber in ihrer Wertigkeit nicht von den anderen Teams unterscheiden. Hierbei soll ein Gefühl der Zugehörigkeit zum Team erzeugt werden, indem man Karten in den Farben seines Teams sich erarbeiten kann.

Die Regeln

Die Regeln wurden den Schüler*innen offen kommuniziert. Mir war es insbesondere wichtig, dass sie sich bei den einzelnen Aufgaben Mühe geben und nicht nur durchhetzen.

  • Pro Tag muss mindestens eine Aufgabe aus jeder Kategorie bearbeitet werden.
  • Täglich dürfen daneben so viele weitere Kategorie- und Pandoraaufgaben wie gewollt, bearbeitet werden.
  • Die Karten werden nach der Kontrolle der jeweiligen Aufgaben durch die Lehrkraft ausgegeben.
  • Qualität, vor Quantität.

Der Einstieg

Zu Beginn der zehnstündigen Einheit habe ich die Lerngruppe mit Hilfe des Hörbuchs „Griechische und römische Sagen“, welches von Rick Riordan verfasst wurde, und der passenden Erzählung zum Perseus-Mythos auf das Thema eingestimmt. Die Sage wurde durch den Autor in die heutige Zeit rezipiert und wurde von den Schüler*innen sehr gut angenommen. Insbesondere die zeitgemäßen Elemente kamen bei der Lerngruppe positiv an. Nach der kurzen Einführung, der Einteilung der Klasse in drei Gruppen und dem Erklären des Regelwerks ging es auch schon los.

Die Durchführung

Die Schüler*innen hatten nun sieben Schulstunden Zeit, Karten für ihr Team zu erarbeiten. Geplant war für die kommenden Stunde eine digitale Durchführung der einzelnen Aufgaben via TaskCards (hier). Im Vorfeld hatte ich auf die digitale Pinnwand bereits geeignete Übungen gepackt, welche die Schüler*innen selbstständig und in Auswahl ihrer eigenen Schwächen bearbeiten sollten. Auch die Wiederholung der Vokabeln war hierbei auf spielerische Art und Weise vorgesehen. Durch die Anwendungen LearningApps, Wordwall und deck.toys hätte ich spezifisches Feedback nach der Durchführung der einzelnen Übungen erhalten und hätte so jeden einzelnen Schüler*in nochmals individuell fördern können. Teilweise wurden die Blätter zusätzlich analog herausgegeben, um die Übersetzungen händisch korrigieren zu können.

Bevor die Schüler*innen nach dem Bearbeiten der einzelnen Übungen eine Fähigkeits- oder Pandorakarte erhalten haben, habe ich jedes Arbeitsblatt und jede Übersetzung korrigiert und anschließend mit ihnen besprochen. So konnte ich, während der Rest der Lerngruppe gearbeitet hatte, mit jedem einzelnen Schüler*in an seinen Schwachstellen arbeiten und diesen individuell, in seinem Tempo und nach seinen Bedürfnissen fördern. Hiermit hatte ich auch die Kontrolle, ob er es verstanden hat und ob weitere individuelle Übungen notwendig sind. Dieses Vorgehen hat dazu geführt, dass mir ein Großteil der Schüler*innen als Feedback mit auf den Weg gegeben hat, dass sie erstmals komplexe Themen wie das PC wirklich verstanden haben.

Der Kampf der Titanen

Am Ende der Woche wurde „der Kampf der Titanen“ nun durchgeführt. Mit Hilfe ihrer erarbeiteten Karten haben die Schüler*innen innerhalb ihrer zuvor eingeteilten Gruppe gegen die anderen zwei Teams gekämpft. Gewonnen hatte am Ende die Gruppe, welche besonders taktisch klug im Umgang mit ihren Karten agiert hatte.

Kampf der Titanen

Reflexion

Am Ende der Einheit habe ich meine Schüler*innen nochmals um eine kurze Reflexion gebeten. Als Feedback der Einheit hat die Lerngruppe mir mit auf den Weg gegeben, dass sie durch den Einsatz und Erwerb der Karten besonders motiviert waren, hart an sich zu arbeiten. Auch das Ausgeben von Karten an gegnerische Gruppen hat ihre Motivation positiv angeregt. Auch ich ging positiv gestärkt aus dieser Einheit heraus, denn ich konnte jedes einzelne Mitglied der Lerngruppe individuell fördern und das Maximum aus jedem Einzelnen herausholen. Für meine nächste Durchführung werde ich neben dem persönlichen Feedback dieses nochmals auditiv als QR-Code an die Schüler*innen mit spezifischen Erklärungen herausgeben, damit sie sich ihre individuellen Fördermaßnahmen jeder Zeit nochmals in ihren eigenen Lerntempo anhören und erarbeiten können.

Material

Lernspiel: Kampf der Titanen

Teilen mit:

Facebook
Twitter

Das könnte dich auch interessieren:

Kommentar verfassen

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von jetpack.wordpress.com zu laden.

Inhalt laden

Newsletter
Deine monatliche Dosis Lehrerfortbildung