Der Mai ist nicht nur der Monat, in welchem das Wetter normalerweise schön wird und der Frühling in seiner höchsten Blüte steht, sondern leider auch der Monat, in welchem zahlreiche Klausuren anstehen. Zwischen Oster- und Sommerferien steigt der Stresslevel hier oftmals sehr stark an, was auch daran liegt, dass man eben zahlreiche Klausuren erstellen und korrigieren muss. In den letzten Tagen wurde im #twlz viel darüber diskutiert, wie man selbst mit dem Erstellen von Klausuren umgeht und ob man selbst eine feste Vorlage nutzt. Auch ich habe mich an diesen Diskussionen beteiligt und es kam der Gedanke auf, die eigenen Routinen beim Erstellen von Klausuren einmal vorzustellen. Genau das möchte ich mit dem heutigen Artikel machen und einmal zeigen, wie meine Mustervorlage für eine Lateinklausur aussieht. Ich freue mich schon auf eure Anmerkungen und den weiteren Austausch zu dem Thema. Eventuell gibt es ja auch Vorlagen, welche ihr nutzt und gerne im #twlz teilen möchtet?
Der „Einstieg“ in eine Klausur beginnt bei mir immer mit einem Einführungstext, welcher die SchülerInnen in das Thema die Klausur einführt. Durch aufmerksames Lesen erkennen die SchülerInnen bereits den Kontext und haben somit keinen „Kaltstart“. Ebenfalls werden im Einführungstext ggf. schon Vokabelhilfen gegeben, wenn z.B. ein Name oder ein Ort auftaucht, der im lateinischen Text ebenfalls vorkommt: „Romulus und Remus gelten als Gründer Roms (Roma, ae f.)“. Ebenfalls finden sich auch die formellen Angaben wie Datum, Klasse oder auch die Nummer der Klausur. Auch dürfen die SchülerInnen gerne daran erinnert werden, ihren Namen oben links einzutragen. 😉
Standardmäßig gehört zu einer Lateinklausur natürlich auch ein Text, der übersetzt werden möchte. Diesen platziere ich immer im „Zentrum“ des Blattes in der folgenden Aufteilung: Der eigentliche Text ist in einer großen Schrift verfasst, mit einem Zeilenabstand von 1,5 um den SchülerInnen Platz für eigene Markierungen zu lassen. Er nimmt 2/3 des Platzes ein, die jeweiligen Vokabelhilfen dann 1/3. Die Vokabeln, welche ich hier angebe, markiere ich im lateinischen Fließtext dick, damit erkennbar ist, dass diese Vokabel als Hilfe angegeben ist.
Nach dem lateinischen Text erfolgt der eigentlich Aufgabenblock, der immer mit der Aufgabe der Übersetzung beginnt. Wichtig ist hier das „angemessen“, da ich eben nicht einfach möchte, dass die SchülerInnen 1:1 wörtlich übersetzen, ohne den Text zu verstehen. Standardmäßig bestimmte bei uns die Übersetzung 2/3 der Endnote, während die restlichen Aufgaben aus Grammatik und Kulturgeschichte 1/3 ausmachen. Dieser Teil ist bei mir oftmals so aufgeteilt, dass es zwei Grammatikaufgaben und eine Aufgabe zur Kulturgeschichte gibt. Die Grammatikaufgaben sind dabei so aufgebaut, dass sich direkt auf den Text beziehen und den SchülerInnen somit auch ein wenig Hilfestellung geben:
„Besimmte den Kasus eines Wortes in Zeile 2.“
„Markiere die Satzglieder des AcI in Zeile 5.“
„Unterstreiche die Relativpronomina im Text.“
Die Aufgabe zur Kulturgeschichte selbst greift dann den Hintergrund des Textes auf. Handelt der Text z.B. von Hannibal, dann kann die Aufgabe hier lauten, kurz zu erklären, warum er die Römer so gehasst hat oder inwiefern sein Zug über die Alpen so überraschend war. Diese Aufgabe schließt die Klausur ab und bildet so meistens eine Brücke zum eigentlichen Einstieg.
Das ist also meine Mustervorlage, um relativ „schnell“ eine eigene Klausur für den Lateinunterricht zu erstellen. Wenn ihr die gesamte Vorlage nutzen wollt, könnt ihr diese hier finden:
Fazit
Das Erstellen von Klausuren gehört sicherlich zu den eher „lästigeren“ Aufgaben einer Lehrkraft. Insofern finde ich es gut, dass wir uns in #twlz darüber austauschen und Ideen teilen. Ich bin gespannt, mit welchen „Routinen“ ihr Klausuren erstellt und welche kleinen Tipps und Hilfen ihr nutzt, um eure Klausuren zu erstellen.
Material
Mustervorlage für eine Lateinklausur
Eine Antwort
Schöne Zusammenstellung. Was ich noch ergänzen würde: Den Lateintext auf Vokabular überprüfen. Verlage wie Buchner haben Tools, mit denen man die Schulaufgabentexte auf Wortschatzlücken überprüfen kann. Das hilft ordentlich. Was wir auch immer im Kollegium machen ist die Arbeiten uns vor dem Abhalten zur Korrektur zu schicken. Sechs Augen sehen immer mehr als zwei. Man selbst wird irgendwann mal ja betriebsblind für seine eigenen Texte