Wenn die neuen Fünftklässler in die Schule kommen, gibt es viel zu entdecken: Neben neuen Mitschüler:innen und einer neuen Schule gibt es auch einige neue Fächer zu entdecken. Eines davon ist Geschichte und bringt dann die Aufgabe mit sich, mit den Schüler:innen erst einmal herauszufinden, was genau „Geschichte“ eigentlich ist? Dies ist natürlich insofern spannend, da hier die Grundlagen für die verschiedenen Grundlage der Geschichtswissenschaft gelegt werden, welche für die Schüler:innen bis zum Ende ihrer Schullaufbahn relevant sind. Dies betrifft auch den Begriff der „Quelle“. Der Quellenbegriff ist zentral für die Auseinandersetzung mit Geschichte, da die Schüler:innen hier zum einen sehen, woher wir unser Wissen über die Vergangenheit haben, zum anderen aber auch erkennen müssen, dass wir mit diesem Wissen vorsichtig umgehen und immer kritisch sein müssen. Dementsprechend ist die Einführung von Quellen eine wichtige Aufgabe und ich möchte euch heute einmal zeigen, wie ich das mit meinen zukünftigen Fünftklässlern machen werde.

Spielerische Einführung

Als Einführung habe ich mir ein kleines Spiel überlegt, welches eine Art analoge Variante des Spiels Gartic Phone ist. Hierbei handelt es sich widerum um eine Art Mischung aus den Spielen „Stille Post“ und „Montagsmaler“, da hier abwechselnd „unbekannte“ Bilder beschrieben bzw. Texte gemalt werden müssen. Alle fangen mit einer kurzen Aussage oben an, geben ihren Zettel danach weiter. Der Nächste muss die oben geschriebene Aussage nun malen. Danach faltet er den oberen Teil weg, sodass nur noch das Bild zu sehen ist und gibt den Zettel weiter, sodass der nächste Schüler nun beschrieben muss, was er sieht. Im Anschluss daran wird der Zettel wieder weitergereicht und es wird gemalt usw. Und je länger man das Spiel spielt, desto weiter entfernt sich in der Regel das Endergebnis von der ursprünglichen Aussage.

Der Grundgedanke ist hier, dass die Schüler:innen am Ende des Spiels mehrere Geschichten haben, wo das Ende nicht mehr mit dem Anfang zusammenpasst. Dies dient dann als Grundlage für die Frage, was denn dieses Spiel mit Geschichte zu tun haben könnte. Hierauf folgt nun der Vergleich mit dem Fach: Unsere heutigen Vorstellungen von Geschichte können ganz anders sein als der eigentliche Ursprung dieser Zeit. Durch die Überlieferung an sich wurden die ursprüngliche Aussage immer ungenauer, sie wurde abgeändert, neue Dinge wurden hinzugefügt etc. Kurzum soll die Erkenntnis folgen: Wir müssen vorsichtig mit unseren heutigen Bildern sein und immer schauen, woher wir unser Wissen haben: Aus Überresten aus der Vergangenheit oder kurz gesagt: Quellen!

Vertiefung durch ein Arbeitsblatt

Im Anschluss an diese kurze Einführung schauen wir uns den Quellenbegriff dann noch genauer an. Hierzu habe ich über Tutory ein Arbeitsblatt erstellt, welches die grundlegenden Informationen zu Quellen für Fünftklässler verständlich aufgreift. Zentral sind hier u.a. nochmal eine kurze Definition des Quellenbegriffs sowie der aus dem Buchtext herausarbeitbare Unterschied zwischen Sach- und Textquelle. Abschließend gibt es dann noch eine kurze Aufgabe mit wahr/falsch-Fragen, um noch einmal den Aspekt aufzugreifen, dass wir Quellen immer kritisch begutachten müssen.

Fazit

Die vorliegende Idee ist für 1-2 Stunden konzipiert. Je nach Lerngruppe kann sich gerade das Spiel im Einstieg etwas hinziehen, aber es lohnt sich, da die Schüler:innen hier motiviert dabei sind und am Ende an ihren eigenen Ergebnisse die Problematik der Quellenüberlieferung nachvollziehen können. Die dann folgende Brücke zum Thema Quellen an sich funktioniert gut und kann einfach durch die generelle Frage, woher wir denn eigentlich unser Wissen über die Vergangenheit haben, erweitert werden.

Katharinas Methode

Einführung in die Geschichtswissenschaft

Material

In der folgenden Sammlung sind alle Materialien von uns für die erste Stunde im Geschichtsunterricht aufgelistet.

Erste Stunde Geschichtsunterricht