ChatGPT als Sparringspartner

ChatGPT interpretiert Karikaturen – Schüler setzen den Rotstift an

Künstliche Intelligenz ist aus der Lebensrealität unserer Schüler*innen nicht mehr wegzudenken. Umso wichtiger ist es, sie für den Umgang mit KI zu sensibilisieren und ihnen die Grenzen der verschiedenen Chatbots aufzuzeigen. In diesem Blogpost stelle ich ein Beispiel aus meinem Geschichtsunterricht vor, wie ich die Grenzen von KI im Rahmen einer Karikaturinterpretation verdeutlicht habe.

Die Vorbereitung

Für die Vorbereitung der Methode ist kein großer Zeitaufwand erforderlich. Ich habe lediglich ChatGPT gebeten, eine Karikatur aus meinem Geschichtsunterricht nach dem Schema Beschreibung, Analyse, Deutung zu interpretieren. Neben der Eingabe des Prompts müsst ihr dazu lediglich die Karikatur über die Büroklammer am linken Rand des Eingabefelds hochladen.

Mein Prompt in ChatGPT
Mein Prompt in ChatGPT (Screenshot)

Durchführung im Unterricht

Nachdem wir in der vorherigen Stunde bereits über die Karikatur gesprochen hatten, insbesondere über die Beschreibung und Analyse, brachte ich in der darauffolgenden Stunde die Interpretation von ChatGPT mit und bat meine Schülerinnen, den Rotstift zu zücken und diese zu korrigieren. Die Schülerinnen waren mit Eifer dabei, und ich habe selten eine so rege Beteiligung wie in dieser Stunde erlebt. Nach der Erarbeitungs- bzw. Korrekturphase durch die Mädchen wurde die Interpretation der KI anschließend im Plenum diskutiert.

Auszug aus der Korrektur der Karikatur.
Auszug aus der Korrektur der Karikatur.

An der Tafel wurden im Plenum die Anmerkungen der Mädchen zusammengetragen und die Fehler der Künstlichen Intelligenz notiert. Ich selbst hatte mein iPad mit der Tafel gekoppelt und konnte so die Anmerkungen der Mädchen gut mitschreiben. Am Ende der Korrekturphase haben wir diese besprochen, ein Feedback an ChatGPT formuliert und auch als Prompt an den ChatBot weitergegeben. Dieser hat letztendlich trotz Verbesserungsvorschlag kein wirklich besseres Ergebnis geliefert.

Erprobung in anderen Jahrgangsstufen

Nach der erfolgreichen Durchführung dieser Methode in Jahrgangsstufe 9 habe ich sie ebenso in Klasse 8 und 10 eingesetzt. Vor allem in Jahrgangsstufe 8 habe ich sie mit dem Thema Hausaufgaben und KI verknüpft und thematisiert. Tatsächlich haben die Schülerinnen in den folgenden Stunden wieder darauf Bezug genommen, als es darum ging, ob es besser sei, etwas zu googeln oder die KI zu fragen, wenn man am Ende ein gesichertes Ergebnis von einer fundierten Informationsquelle haben möchte.

Fazit

Persönlich hat mir das Durchführen der Methode sehr viel Freude bereitet, und auch für die Mädchen war es ein Aha-Effekt in puncto KI und Fehlbarkeit von Künstlicher Intelligenz. Zudem war es eine Entlastung in puncto Karikaturinterpretation, da sie etwas schneller durchgeführt war als eine reine Interpretation, die statt 45 Minuten meist mehrere Stunden in Anspruch nimmt.

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