Growth Mindset in der Schule

Growth Mindset, ein Begriff, welcher seit vielen Wochen durch die sozialen Netzwerke schwirrt und welchen der ein oder andere von euch sicherlich schon einmal wahrgenommen hat. Das Growth Mindset, dessen Gegenteil das Fixed Mindset ist, ist im schulischen Kontext im Bereich der Fehlerkultur anzusiedeln. Übersetzt bedeutet Growth Mindset so viel wie Wachstumsdenken und wird aus diesem Grund auch oftmals als wachsende Pflanze im schulischen Kontext visualisiert.

Wer im Leben mit einem Growth Mindset unterwegs ist, hat ein Bewusstsein dafür entwickelt, dass Fähigkeiten und Kompetenzen wachsen und sich entwickeln müssen, bevor sie am Ende in voller Blüte dastehen. Übertragen auf die Schule bedeutet dass, dass wir unseren Schüler*innen vermitteln, dass dass sie Dinge erlernen und in ihren Fähigkeiten wachsen können. Nur weil sie Dinge NOCH nicht können, heißt das nicht, dass sie diese nie können werden. Denn Lernen ist ein Prozess und eine Entwicklung, welche vom Säen des Samens bis hin zum Erstrahlen der Pflanze in voller Blüte geht. Beim Growth Mindset arbeitet man viel mit dem Wort NOCH. Denn es ist wichtig, dass die Schüler*innen verstehen, dass es normal ist, dass sie manchmal etwas NOCH nicht können, dies aber erlernen können. Als Teil der positiven Fehlerkultur vermittelt somit Growth Mindset den Schüler*innen eine Haltung, welche ihnen nicht vermittelt, dass sie beispielsweise „zu blöd“ für etwas sind, sondern dass sie alles mit Zeit und Muße erlernen können und ihnen somit alle Türen offen stehen.

Growth Mindset in der Schule

Frustration und traurige Gesichter sind in der Schule oftmals anzutreffen, wenn Leistungsnachweise zurückgegeben werden oder Schüler*innen das Gefühl haben, dass sie etwas nicht können und dies auch nie können werden. Hier setzt Growth Mindset an: Schüler*innen, die ein Grwoth Mindset haben oder dessen Grundgedanken erlernen, erkennen, dass ihre Fähigkeiten nicht auf den aktuellen Stand begrenzt sind, sondern diese mit Übung gefördert werden können und wachsen.

In der Schule werden Noten gegeben, die in der Regel nicht viel Aufschluss über die verschiedenen Kompetenzen eines Kindes geben. Ich habe aufgrund von Inspiration durch Social Media angefangen, die Kernkompetenzen für die Schüler*innen einmal prozentual aufzuschlüsseln und diese den Schüler*innen sichtbar zu machen. Visuell kann dies am einfachsten mit einem Kreisdiagramm gestaltet werden. Die Schüler*innen nehmen durch die dunkle Farbe zuerst wahr, was sie schon gut können und später erst, was sie NOCH nicht so gut können. So wird zuerst der Stolz aktiviert und sie sind nicht sofort enttäuscht, wenn ihnen die Note nicht so ganz gefällt. Zudem haben sie auch einen besseren Vergleich für die nächste Leistungserhebung. Zudem war es mir wichtig, dass sie ihre Leistung bewusst reflektieren und auch etwas finden, auf das sie stolz in ihrer Arbeit sind. Der positive Nebeneffekt hierbei ist, dass ich auch eine schöne Aufschlüsselung der Kompetenzen meiner Schüler*innen habe und sofort sehe, an welchen Punkten wir noch arbeiten müssen.

Zudem erhält jede Schüler*innen von mir noch eine Motivationskarte, welche nochmals den Gedanken von Growth Mindset aufzeigt. Diese sind auf Stickerpapier gedruckt und können sofort aufgeklebt werden. 

Erstellen des Bogens

Um die einzelnen Bögen möglichst effektiv zu erstellen, habe ich mir eine Vorlage in Pages gebastelt und ändere beim Korrigieren nur noch den Namen und die Prozentzahl ab. Beim Erstellen der Arbeit habe ich bereits die einzelnen Aufgaben nach Kompetenzen sortiert bzw. befindet sich neben jeder Aufgabe ein kleines Symbol, welches das Anforderungsniveau markiert.  Bei Tutory sind das drei Kreise, welche je nach Niveau gefüllt oder leer sind. Anschließend speichere ich das Dokument unter dem entsprechenden Namen und nehme die eben bearbeitete Version als Vorlage für das nächste Mädchen. Wenn ich mit dem Knorrigeren fertig bin, führe ich alle PDFs in einer Datei zusammen und drucke es aus. Das dauert in der Summe etwa 30Minuten und lohnt sich in meinen Augen auf jeden Fall. 

Fazit

In den Klassen, in welchen ich dieses System bereits getestet habe, kam nur positives Feedback. Die Mädchen haben sich sichtlich über die Aufschlüsselung und die Karte gefreut. Übrigens ist es statistisch bewiesen, dass ein Growth Mindset zu mehr Erfolg und somit auch zu besseren Noten führen kann.

Anmerkung

Die Karten sind von Learning with Caroline und können hier heruntergeladen werden.

Teilen mit:

Facebook
Twitter

Das könnte dich auch interessieren:

2 Antworten

Kommentar verfassen

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von jetpack.wordpress.com zu laden.

Inhalt laden

Newsletter
Deine monatliche Dosis Lehrerfortbildung